TheCookingSpoon

Geschmackvolle Löffel – zu Besuch bei TheCookingSpoon

Dass man mit einem Löffel im besten Fall köstliche Speisen zu sich nimmt, weiß man aus Erfahrung. Wenn aber ein Löffel wie TheCookingSpoon Geschmack und Aroma an Speisen abgibt, macht das neugierig. Deshalb verabrede ich mich mit Michael Mass und Ludwiga Drucker – den beiden Erfindern – in ihrem Hietzinger Büro, um mehr über die geschmackvollen Kochlöffel zu erfahren.

          „Wie so oft hat der Zufall seine Finger im Spiel“ erzählen mir die beiden als ich sie treffe und wissen möchte, wie man dazu kommt, einen so außergewöhnlichen Kochlöffel zu kreieren… „Beim Zubereiten von Chilli con carne wurde ich freundlich ermahnt, den Kochlöffel nicht im Topf zu lassen, weil er so Aromen aufsaugt und diese womöglich beim nächsten Kochen an andere Speisen wieder abgibt.“

Dass ein Löffel mit einem gehaltvollen Rotweinaroma einer Speise den besonderen Aromakick geben könnte, war eine anfangs nicht ernst gemeinte These, die nach Recherchen und Experimenten recht schnell zum Produkt führte.

Den beiden Unternehmern wurde TheCookingSpoon jedenfalls neben ihrer Tätigkeit im Marketing zum Herzensprojekt. Eines, um das man sich ständig kümmern muss – denn besagter Kochlöffel wird aus Fassdauben von gebrauchten Barriquefässern österreichischer Weingüter in Handarbeit hergestellt.

Ich möchte wissen, welche Weine bis jetzt bereits ihren Geschmack in Österreichs Kochtöpfe abgeben und erfahre, dass es gar nicht so einfach ist, an gute und frisch entleerte Barriquefässer zu kommen und dass jedes Fass eine Überraschung darstellt.

„Wein ist Österreichisches Kulturgut und unsere 16 Partnerweingüter in Österreich produzieren ausgezeichnete Qualität, die Grundlage unserer Löffel ist“ erzählen die Unternehmer begeistert – „Jede Edition hat ihre eigene Farbe und ihr eigenes Aroma.“

Ich bekomme einige Löffel gezeigt und tatsächlich unterscheiden sich ihre Farben deutlich voneinander – was an der Weinsorte, der Holzverarbeitung beim Fassbau und natürlich auch der Nutzung im Weingut abhängt.

Das Eichenholz, aus dem die meisten Fässer bestehen, ist zwischen 120 und 150 Jahre alt, erst dann wird es zu einem wertvollen Fass verarbeitet. Im Weingut reift besonderer Rotwein in ihnen – meist nutzt man sie zwischen vier und zehn Jahren – manchmal auch länger, bevor das Holz seiner neuen Bestimmung als Löffel mit Aroma zugeführt wird.

Das hört sich alles sehr spannend an und ich bekomme eine kleine Lektion zum Thema Löffel. Dieser wird vom Menschen bereits seit Urzeiten genutzt und ist der schöpfenden Hand nachgebildet.

Bis ins 19. Jahrhundert kannte man vorwiegend den Löffel und das Messer als Essbesteck. War er früher vor allem aus Horn, Bein, Holz oder Perlmutt hergestellt, kamen später edle Metalle wie Silber oder Gold – im 20. Jahrhundert neben Aluminium auch Edelstahl hinzu. Es gab sogar die Berufsbezeichnung Löffelschnitzer – wobei Löffel aus Holz bis heute in ganz unterschiedlichen Formen und Holzarten in vielen Kulturkreisen ganz spezielle Funktionen haben und vielgestaltig vor allem im Kunsthandwerk auftauchen.

Löffel hatten einen ganz besonderen Wert – das lässt sich bis in die Gegenwart an bestimmten Sprichwörtern wie „er kam mit dem goldenen Löffel im Mund zur Welt“ oder die Redewendung „den Löffel abgeben“ belegen.

Heute zählt uns Wikipedia in der Rubrik Löffel als Besteckteil ganze 31 Arten auf. Der Mensch braucht also einen Löffel – jeder Koch einen Kochlöffel und am besten einen mit Geschmack!

TheCookingSpoon wird – und das ist Ludwiga Drucker und Michael Mass ganz wichtig – in traditioneller Handwerkstechnik von einem Tischlermeister hergestellt – ohne CNC oder große maschinelle Unterstützung. Dazu sind die Dauben als Ausgangsmaterial zu speziell in ihrer Form. Ich erfahre, dass man aus einem Fass zwischen 2 und 25 Löffel herstellen kann – hat man nämlich Pech, reisst das Holz und die Daube wird unbrauchbar. Im Durchschnitt ergibt ein Fass jedoch 14-16 Löffel. Damit man weiß, aus welchem Holz der Löffel geschnitzt ist und welcher Wein ihm das Aroma gab, wird jedes Exemplar mit einer Seriennummer, der Fass-nummer und dem Weingut gekennzeichnet. Immer wieder gibt es auch Sonderprojekte mit Firmen, die ganz besondere Editionen für spezielle Anlässe produzieren lassen.

Die beiden Unternehmer gestalten für alle Editionen eine entsprechende Verpackung – entweder nur für einen „TheCookingSpoon“ oder einen Kochlöffel mit passender Weinflasche – die den gleichen Wein enthält, der auch im Löffel steckt. Diesen kann der Koch entweder trinken oder den Löffel wieder „aufladen“.

Für ihre Verpackungen wurden die Kreativen bereits mit dem Golden Pixel Award geehrt.

Wo man die Löffel kaufen kann, möchte ich zum Schluss noch wissen. „Wir haben tolle Spoon-Partner in der Gastronomie und besonderen Geschäften für (Küchen)-Design, die unsere Geschichte perfekt an die Kunden vermitteln“ sagt Ludwiga Drucker und Michael Mass fügt hinzu, dass man demnächst auch über die Landes- und Europagrenzen aktiv werden möchte – die Grundlagen dafür werden gerade erarbeitet.

Ich verabschiede mich von den beiden Unternehmern und bin sicher, dass die Qualität von TheCookingSpoon jedenfalls einen Spaziergang zu einem Spoon-Partner wert ist.